Mercedes-Benz SL 500 im Test: Fahrbericht - AUTO BILD (2024)

Frischer Look für den SL

Mercedes-Benz SL 500 im Test: Fahrbericht - AUTO BILD (1)

Mercedes überarbeitet den SL. Der Roadster bekommt ein neues Gesicht und ein paar technische Neuheiten. Reicht das, um den Mythos aufrecht zu erhalten?

von

Fabian Hoberg

28. Februar 2016

Der

SL

ist kein Auto, er ist eine Ikone. 1955 stellt

Mercedes

erstmals den offenen 190 SL vor, zwei Jahre später den großen 300 SL Roadster. Seitdem cruist der Sport Leicht (SL) über die Straßen, nun in der sechsten Generation. Wenn es nach Mercedes geht, soll das natürlich so bleiben. Doch ausgerechnet die Schwaben machen es ihrer Ikone schwer – mit Konkurrenz aus dem eigenen Haus.

Erster Test im

Mercedes-AMG SL 63

Mit dem

S-Klasse

Cabrio kommt bald ein viersitziges Luxus-Cabrio ab 139.051 Euro auf den Markt. Für die Heizer-Fraktion wird es nächstes Jahr den aufgeschnittenen AMG

GT

geben. Auf dem

Autosalon Genf

2016 zeigen die Schwaben dazu noch die offene

C-Klasse

. Wird der SL an Bedeutung verlieren?

Der SL bekommt eine Front im Look des AMG GT

Was kann der neue SL, was die anderen nicht können? Erstmal: richtig gut aussehen. Trotz neuer GT-Stupsnase. Das Gesicht des SL passt sich an die aktuelle Mercedes-Designlinie an. Die Scheinwerfer schrumpfen und wandern leicht nach innen. Der große Grill und die tiefe Schürze bekommen den AMG-GT-Look. Neu ist die serienmäßige LED-Lichtanlage, der Fernlicht-Assistent kostet extra. Am Heck bleibt der SL, bis auf die neue Schürze, unverändert. Und auch im Innenraum hat sich optisch wenig getan: ein unten abgeflachtes Dreispeichen-Sportlenkrad und der sieben Zoll große Bildschirm mit neuen Features.

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Im Mercedes-Benz SL 500 arbeitet wie gehabt der 4,7-Liter-V8 mit 455 PS.

Und sonst? Es sind wie immer die inneren Werte, die zählen. Dem Basis-SL-400 gaben die Ingenieure eine Leistungsspritze von 34 PS. Der 3,0-Liter-V6 kommt jetzt auf 367 PS. Im 500er arbeitet weiterhin der 4,7-Liter-V8 mit 455 PS. Ein Sahnemotor mit 700 Newtonmeter Drehmoment. Im SL 400 und SL 500 schalten nun Neungang-Automatikgetriebe, schnell, präzise. Die Automatik senkt in den oberen Gängen die Drehzahl, reduziert den Spritverbrauch und schont die Ohren. Zusätzlich gibt es die beiden Kraftmeier SL 63 und SL 65.

Der 500er bleibt der klassischste aller SL

Tief brabbelnd startet der

V8

, fällt danach säuselnd, sabbernd in den Leerlauf. Ein kurzer Tipp aufs Gaspedal und der SL stürmt los, erreicht Tempo 100 in 4,3 Sekunden. Bei 250 km/h wird der Zweisitzer elektronisch eingefangen. Kurz vom Gas, und der SL schnalzt beim Zurückschalten lässig mit dem Auspuff. Seitenscheiben und Windschott bleiben in der Stadt unten, lassen Frischluft um die Nase tanzen. Die weichen Sportsitze (aktive Multikontursitze 1963 Euro) aus Nappaleder (ab 809 Euro) umschmeicheln selbst breite Hüften, geben extremen Seitenhalt – ganz gleich, bei welchem Tempo und bei welcher Kurvengeschwindigkeit. Die analogen Rundinstrumente und die vielen Carbon-Applikationen verleihen dem SL auch im Innenraum eine sportliche Note. Nachts sorgt die Ambientebeleuchtung in den Farben Rot, Blau und Weiß für die passende Stimmung.

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Neue Sportwagen (2019, 2020, 2021, 2022 und 2023)


Bessere Vernetzung für den SL

In Sachen Vernetzung erhält der SL ein Update: Das Kommunikationsmodul "Mercedes me connect" ermöglicht Unfall-, Pannen- und Wartungsmanagement. Mit "Remote Online" lassen sich Navigationsziele vom Computer oder Smartphone ans Fahrzeug senden. Handys können mit Apple CarPlay ins Auto integriert werden. Der neue radargestutzte Bremsassistent mit Notbremsfunktion passt nun beim Fahren auf. Mehr Sicherheit bietet das Fahrassistenz Plus-Paket für 2677 Euro. Darin enthalten: Abstandswarner, Lenk-Pilot, Spurhalte-Assistent und aktiver Totwinkel-Warner.

Der Fahrer kann zwischen fünf Fahrprogrammen wählen

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Der Pilot hat die Wahl zwischen fünf Fahrporgammen: Eco, Comfort, Sport, Sport+ und Individual.

Der SL wird zum multiplen Charakter – ganz ohne Persönlichkeitsstörung. Mit den fünf neuen Dynamic-Select-Fahrprogrammen mutiert der SL von Mr. Jekyll zu Mr. Hyde: Per Tastendruck vom soften Cruiser in der Comfort-Einstellung geht es über Sport, Eco, Curve, Individual bis zum Waschbrettbauch gestählten Sportler in Sport+. Vom entspannten Schlendern zur nächsten Eisdiele bis zum Kurvenwetzen ist alles drin. Das optionale adaptive Fahrwerk "

Active

Body Control" (3510 Euro) bügelt in allen Fahrstufen die schlechten Straßen Kaliforniens aus, jetzt auch mit Kurvenneigefunktion. Das vermindert Karosseriebewegungen beim Anfahren, Bremsen und bei der Kurvenfahrt.

Der neue SL ist gewohnt alltagstauglich

Genau das ist es, was ihn von seinen Brüdern S-Klasse Cabrio und AMG-GT Roadster unterscheiden wird: Die große Spreizung zwischen Sportlichkeit und Komfort sowie die Alltagstauglichkeit. Die Kofferraum-Abtrennung passt sich nun automatisch an, je nachdem, ob das Dach geschlossen ist oder im Kofferraum Platz finden muss. Beim Öffnen hebt sich die Abdeckung an, lässt Sachen leichter ein- und ausladen. Außerdem praktisch: Das Verdeck öffnet sich ab dem Ampelstopp bis zu 40 km/h. Dazu bleibt der SL ein Ganzjahres-Cabrio: Seitenscheiben und Windschott (595 Euro) hoch, Nackenheizung (654 Euro) an und die Cabriosaison dauert bis Herbst. Ein festes Dach, optional mit dem Panoramadach Magic Sky Control (3034 Euro), und ein alltagstauglicher Kofferraum (345-485 Liter), machen den SL zum Erstwagen. Dafür muss das Konto aber prall gefüllt sein. Der fahrende Mythos will bezahlt werden: mindestens 99.097 Euro kostet der Basis-SL400, der 500er kommt auf 122.897 Euro. Für die beiden AMG-Bodybuilder SL63 (585 PS) und SL65 (630 PS) verlangt Mercedes 161.691 Euro und 239.933 Euro.

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